SAFOS Geschichte, Teil 1, verfasst von Karl Kläy
Die Geschichte von SAFOS beginnt im Jahr 1947 mit der Gründung einer Schlosserei durch Jakob und Elsa Kläy. War es am Anfang ein 2-Mann-Betrieb, konnten nach einem Umzug aus einer Garage weitere Mitarbeiter beschäftigt werden. Gefertigt wurden vor allem Teile, die heute in jedem Baumarkt erhältlich sind, diese gab es damals eben nicht. Dazu kamen Reparaturarbeiten die sich heute kaum mehr zu lohnen scheinen. Die erste Spezialität welche den Kleinbetrieb vorwärts brachte waren Fahnenstangen bis zu 18 Meter Länge. Bald jede Fahnenstange in der Schweiz hatte ihren Ursprung in diesem Betrieb.
Weiter füllten Schlosserarbeiten die Auftragsbücher wie sie heute nicht mehr vorstellbar sind. Es wurden Treppengeländer nach Arth Goldau, Garderobeneinrichtungen nach Magglingen auf dem Dach von einem Kombi hingekarrt. Beschlägeauslieferungen in der näheren Umgebung mit Fahrrad und Anhänger ausgeliefert. Dabei durfte auch Elsa Kläy in die Pedalen treten.
Natürlich gehörte es für eine Schlosserei auch dazu, Schlösser zu reparieren oder Dienste zu leisten bei Türöffnungen nach Schlüsselverlusten oder bei Amtsöffnungen für Polizei und Betreibungsämter. Die Schlosserei wurde dann erweitert und fabrizierte in einem Kelleraum, heute kaum vorstellbar, Aluminiumfenster und Türen. So unter anderem Treppenhaus-Verglasungen und ein Kassenraum für das damalige Parkhaus Fracht beim Flughafen Zürich.
Die Stadtpolizei ruft
Die eigentliche Geburtsstunde von SAFOS begann mit einer Anfrage durch die Funk- und Notrufzentrale der Stadtpolizei Zürich. Es fehlte an einer Dienstleistung, welche für Türöffnungen auch während den Nachtzeiten und an Wochenenden angeboten wurde. Karl Kläy, der nach einem zweijährigen Südafrika-Aufenthalt in den Betrieb zurückkehrte, war bereit, diese Herausforderung anzunehmen. Er ahnte nicht, was daraus werden würde.
Zu Beginn waren es 10 bis 15 Aufgebote im Monat, diese Dienstleistung wurde dann immer mehr in Anspruch genommen. Nach einiger Zeit war auch der Erkennungs- und Kriminal-Fotodienst an den Diensten interessiert. Dabei ging es um Notreparaturen bei Einbrüchen oder Türöffnungen bei aussergewöhnlichen Todesfällen. Die Aufträge wurden mehr und mehr. Während zehn Jahren war Karl Kläy unterwegs mit Unterstützung von seiner Ehefrau Gudrun, welche die Anrufe entgegennahm und per Funk weitergab, die Verbindung war aber nicht immer gewährleistet. Dadurch kam es oft zu unschönen Folgeaufträgen, gerade zurückgekehrt von einem Einsatz am anderen Ende der Stadt, war der nächste Auftrag schon wieder fällig, dort ganz in der Nähe. Die heutige Entwicklungen in der Mobiltelefonie hätte einiges erleichtert.
Durch die langjährigen Einsätze lernte Karl Kläy die Schwachstellen an Tor, Tür und Fenster kennen. Betroffene interessierten sich nach einem erfolgten Einbruch, was für einen verbesserten Schutz getan werden konnte. Zusammen mit dem jüngeren Bruder Fritz Kläy, der inzwischen auch in die Firma eingetreten war, machten wir uns auf die Suche von besseren Schlösser und Beschläge. Diese waren aber nur im Ausland zu finden, die Einbaumasse waren verschieden, die Lieferanten mussten davon überzeugt werden, Anpassungen für unseren Bedarf zu machen. Für eine kurze Zeit brachten dann diese Nachrüstungen einen besseren Einbruchschutz, nur die Zunft der Einbrecher entwickelte sich auch weiter.
Es machte kaum Sinn, in eine schlechte Türe ein besseres Schloss einzubauen. Wir haben entschieden, eine bessere Türe zu bauen, wollten aber auch sicher sein ob diese Türe den aktuellen Ansprüchen entsprechen würde. Nachdem eine Türprüfung in der Schweiz damals noch nicht möglich war, liessen wir einen TÜV-Test in Rosenheim (BRD) machen. Das Element hatte die Prüfung bestanden und wurde zur ersten geprüften, einbruchhemmenden Türe in der Schweiz.
Wir waren echt stolz, bis mögliche Kunden die Frage stellten, warum die Türe nicht nach Schweizer Norm geprüft würde. So mussten wir die Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) davon überzeugen, eine Prüfung für Türelemente möglich zu machen. Damit für eine Prüfeinrichtung ein Kredit vom Bund bewilligt werden konnte, verlangte die EMPA einen Bedarfsnachweis. Diesen haben wir in der Folge eingeholt bei Polizeistellen, Versicherungen, Gebäudeverwaltungen, Banken u.s.w.
Auswirkungen für die ganze Tür-Industrie
Bald darauf konnten wir eine Türprüfung bei der EMPA vorbereiten und erfolgreich abschliessen. Durch diese Türprüfung wurden auch die angestammten Türfabriken zur Qualitätsverbesserung angehalten. Im Laufe der Zeit wurden weitere Normierungen für erhöhte einbruchhemmende Türen definiert, dazu kamen überfällige Brandschutzvorgaben. Heute findet man in Wohn-/und Geschäftsbauten diese Bauelemente weitgehend nur noch in guter und geprüfter Qualität.
Nach zwei Umzügen konnten wir an einem neuen Standort in Wangen bei Dübendorf in eigene Werkstatt-/Büroräume einziehen.
Fortsetzung: Teil 2 der SAFOS-Geschichte